SIND DIE NOCH GANZ KNUSPER?!
					  
	 
	
HOFSTORY - GRISCHBERLI
				  
	 
BETRIEBSFORM: Nebenerwerb
WIRTSCHAFTSWEISE: Konventionell
ARBEITSKRÄFTE: 5 Nebenberuflich angestellte Mitarbeiter (= 1 Voll-AK)
BETRIEBSGRÖSSE:
12 Hektar Ackerland
BETRIEBSZWEIGE:
Kartoffeln
Erdnüsse
	
	 
	
Die Story hinter Grischberli
				  
	„Warum gibt’s eigentlich keine Chips im Hofladen?“ Eine beiläufige Frage unter Freunden, aber bei Jakob blieb sie hängen. Das kann doch nicht so schwer sein, dachte er. 2020, während eines Praktikums in den Niederlanden, hatte er Langeweile, viel Zeit zum Nachdenken und stieß auf eine Marktlücke. Zurück in Franken lag der Hof von Evas Großeltern brach. Fünf Hektar, zwanzig Jahre ungenutzt. 
Jakobs Frau Eva ist studierte Produktdesignerin und hatte mit Landwirtschaft eigentlich nichts am Hut. Doch als sich die Chipsidee festsetzte, war klar: Sie machen das zusammen. 2021 liefen die ersten Testchargen. Ein paar Kisten, 15 Hofläden, drei Supermärkte. Die Chips kamen an: erst wegen der Verpackung, dann wegen des Geschmacks: intensiv, rustikal, handgemacht. Der Name? Grischberli. Fränkisch. Direkt. Knusprig.
Schon ein halbes Jahr später belieferten sie 60 Läden. Dann der erste Dämpfer: Eine chinesische Firma sicherte sich zwischen Pre-Launch und Launch ihre Domain – 1.000 € später hatten sie sie zurück. Lehrgeld. Genau wie der Traktor, den sie anschaffen mussten, weil am Hof nichts mehr da war. Alles fängt bei null an, wenn zwanzig Jahre niemand mehr angebaut hat.
	
	 
	
Familienbetrieb heißt: Anpacken statt abwarten
				  Anfangs machten Eva und Jakob alles zu zweit. Ohne Maschinen, ohne Team, dafür mit viel Rückhalt von ihren Familien. Als ihr Kind zur Welt kam, war Grischberli schon angelaufen. Doch mit dem Kind veränderte sich der Alltag grundlegend: Wenn Oma und Opa übernahmen, wurde der Acker inspiziert. Wenn das Kleine Mittagsschlaf machte, liefen Sortentests oder Versandvorbereitungen. Und abends, wenn Ruhe einkehrte, saßen die beiden oft noch zwischen Kisten oder am Rechner. Anbauberatung kam über den Kartoffelberatungsdienst, meist per Telefon und Fotoaustausch. Die IHK unterstützte mit einer Gründungsförderung. Damit konnten sie den Onlineshop aufbauen und die Expertenberatung kostenlos in Anspruch nehmen. Finanziert wurde Grischberli auch durch ein KfW-Gründerdarlehen über 50.000 Euro, Eigenmittel von Eva und Jakob sowie Unterstützung von Jakobs Eltern.
	 
	
Nicht nur Chips, auch Erdnüss
				  
	Heute beliefern sie über 600 Verkaufsstellen in Süddeutschland, einige auch in Österreich und der Schweiz. Meistens Hofläden, wo Menschen bewusst einkaufen, nicht nach Marke, sondern nach Herkunft.
Neben Kartoffeln bauen sie auch Erdnüsse an. Oder besser gesagt: Erdnüss. Seit 2023 fest im Sortiment. Ebenfalls regional, eigenständig und handverlesen. Eine spontane Messe in Georgia brachte die Inspiration und den Mut, es einfach zu machen.
	
	 
	
„Wir teilen die gleichen Werte, aber haben unterschiedliche Fähigkeiten. Diese zusammenzubringen, gibt uns total viel Motivation. Wir ergänzen uns perfekt.“
	 
	
Nicht alles ist knusprig
				  Ihre größte Herausforderung im Prozess: die Haltbarkeit. Ein Produkt durch Handel und Lager zu bringen, bevor es alt schmeckt, ist knifflig. Auch der Vertrieb war anstrengend. Und dann ist da die Frage, was wäre, wenn mal einer ausfällt. Kein Backup, kein Ersatz. Trotzdem: Sie machen weiter. Eins nach dem anderen. Mehr Fläche, ein kleines Team, neue Produkte, das ist der Plan für die nächsten fünf Jahre. Und vielleicht auch mal Zeit für einen Nähurlaub oder den Hof schön zu gestalten.
	 
	
Was sie anderen mitgeben würden?
	Keine Floskeln – klare Tipps:
– Markenname und Domain am selben Tag sichern
– Erst testen, dann investieren
– Probierphase nicht auslassen
– Nicht alles durchplanen, sondern anfangen
Am Ende macht nicht die Theorie, sondern das Tun den Unterschied. Und der Moment, in dem man die erste eigene Tüte Chips in der Hand hält und weiß, dass sie nicht irgendwoher kommt, sondern von hier, ist einfach unbezahlbar.
	
					  
	 
	
	 
	
Bäuerin als Unternehmerin des Jahres 2025
				  
	Eva Zwingel erhielt am 15. Mai 2025 von Frau StM Michaela Kaniber den Staatsehrenpreis und wurde als Bäuerin als Unternehmerin des Jahres 2025 ausgezeichnet. Unter dem Motto "Immer am Puls der Zeit" wurden landwirtschaftliche Unternehmerinnen prämiert, die zukunftsorientiert und kundenfokussiert ihre Betriebe führen. Die ausgezeichneten Bäuerinnen spüren Trends auf und reagieren flexibel auf neue Anforderungen.
	Hier geht’s zum Gewinnervideo: 
	
	 
	
Grischberli - Eva und Jakob Zwingel
	LANDKREIS: Fürth
REGIERUNGSBEZIRK: Mittelfranken
ADRESSE:
Ronhofer Hauptstraße 318
90765 Fürth
WEITERE INFORMATIONEN: 
Mindestbestellwert im Onlineshop beträgt 20€
Ab 30€ ist der Versand kostenfrei