Pilotbetrieb Mayer
Einstieg in die Insektenmast als weiteres Standbein

LANDKREIS: Erding
REGIERUNGSBEZIRK: Oberbayern
DATEN UND FAKTEN

BETRIEBSFORM: Vollerwerb
WIRTSCHAFTSWEISE: Konventionell
ARBEITSKRÄFTE: 3 AK
BETRIEBSZWEIGE: Milchviehhaltung, Ackerbau
KULTUREN: Silomais, Wintergerste, Winterweizen, Soja und Grünland
TIERHALTUNG: 80 Milchkühe plus Nachzucht
Milchviehbetrieb mit Tradition
Der Milchviehbetrieb von Familie Mayer befindet sich laut urkundlicher Erwähnung seit 1894 in Familienbesitz und hat sich über Generationen hinweg stetig weiterentwickelt. Wichtige Modernisierungsschritte erfolgten unter anderem mit dem Bau eines Laufstalls für die Milchkühe im Jahr 2007 und einer Bergehalle im Jahr 2017. Auch in die Erntetechnik wurde kontinuierlich investiert.




Innovativer Impuls aus der höheren Landbauschule: Insektenmast als neue Einkommensquellesquelle
Hofnachfolger Christian Mayer kam im Rahmen seiner Weiterbildung an der Höheren Landbauschule mit Insektenmast in Berührung. Ihm war das Thema durch soziale Medien zwar bekannt, es sei ihm jedoch viel zu fremd gewesen, um es sich auf dem eigenen Betrieb vorstellen zu können. Nachdem er sich intensiver damit auseinandergesetzt hat, war er schließlich so überzeugt von der Idee, dass er sie zum Thema seines Businessplans machte. Mit dem erfolgreichen Abschluss als Landwirtschaftsmeister und Agrarbetriebswirt bringt sich Christian nun aktiv im elterlichen Betrieb ein. Für ihn bietet der geplante Einstieg in die Insektenmast im Rahmen der Hofnachfolge eine sinnvolle Möglichkeit zur Weiterentwicklung des Betriebs.
Insektenmast als Antwort auf Flächendruck und Nachhaltigkeitsfragen
Die Insektenmast überzeugte Christian dabei auch aus verschiedenen Gründen: sie ist flächenschonend, da für die neue Produktionsform keine zusätzlichen Pachtflächen benötigt werden – laut Christian ein entscheidender Faktor angesichts der angespannten Pachtflächensituation in der Region. Zudem verspricht sich der Hofnachfolger durch den neuen Betriebszweig mehr finanzielle Unabhängigkeit gegenüber Preissteigerungen in der Milchviehhaltung. Durch geregelte Arbeitszeiten lässt sich das Vorhaben in die bereits bestehenden Stallarbeitszeiten gut integrieren.
Auch den Kreislaufgedanken will er nicht außer Acht lassen: Die Mast erfolgt ressourceneffizient mit Reststoffen, wodurch keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung entsteht. Das organische Restmaterial („Frass“) aus der Larvenproduktion kann als organischer Dünger und Energielieferant vermarktet werden. Die produzierten Insektenlarven wiederum werden von der Erzeugergenossenschaft „Insektivo“ abgenommen. Weiterverarbeitet fließen diese in die Herstellung von hochwertigem Hundefutter mit ein, das über den Einzelhandel vermarktet werden soll. Zusätzlich werden die Larven lebend an regionale Schweine, Geflügel und Fischbetriebe zur Fütterung abgegeben.
Derzeit befindet sich der Betrieb in der Planungsphase.








Rückenwind für neue Ideen
Im Coaching-Prozess steht die persönliche und fachliche Begleitung im Mittelpunkt. Der Coach unterstützt nicht nur bei der Suche nach passenden Lösungen, sondern bringt auch wertvolle Expertise, ein hilfreiches Netzwerk und eine fundierte Zweitmeinung ein. Gemeinsam mit seinem Coach gelingt es Christian Mayer, die passende am Markt verfügbare Lösung für seinen Betrieb zu finden.
„Der Arbeitsalltag eines Landwirtes weist selten genügend freie Zeit auf, um sich intensiver mit speziellen Fragen beschäftigen zu können. Die Zusammenarbeit mit dem Coach erleichtert so manche Entscheidung.“ – Christian Mayer
Das NEU.LAND. Pilotprojekt "Coaching in der Gründungsphase"
Christian Mayer nimmt am NEU.LAND. Pilotprojekt „Coaching in der Gründungsphase“ teil. Das Projekt hat zum Ziel, landwirtschaftliche Betriebe beim Aufbau neuer, innovativer Betriebszweige durch Gründer-Coaches und Fachexperten zu unterstützen. Dieser Prozess wird von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) wissenschaftlich begleitet, um die Rolle und Bedeutung des Betriebscoachings in der Gründungsphase zu analysieren und zu bewerten.
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