Eine Hand hälte eine Malvenblüte

Ziele und Projektaufbau

Welche Ziele verfolgt das Pilotprojekt?

Wie lassen sich innovative Geschäftsideen auf landwirtschaftlichen Betrieben erfolgreich umsetzen? Was hemmt und was fördert? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich das Pilotprojekt, das im Herbst 2023 gestartet ist.

Neben wissenschaftlichen Erhebungen, begleitet es 20 ausgewählte Betriebe bei der Entwicklung neuer Betriebszweige und untersucht gleichzeitig, ob und wie Coaching und fachliche Unterstützung zur erfolgreichen Gründung beitragen können. Aufbauend auf wissenschaftlicher Analyse, praktischer Begleitung und regelmäßigem Austausch entstehen so Erkenntnisse und Empfehlungen für eine zukunftsorientierte Unterstützung landwirtschaftlicher Gründerinnen und Gründer.

Das Pilotprojekt ist in vier Arbeitspakete gegliedert

Arbeitspaket 1 - Status quo und Bedarfsanalyse: Wie gestalten sich Gründungsprozesse neuer Geschäftsfelder auf landwirtschaftlichen Betrieben? Und wie lassen sich diese Gründungsprozesse bestmöglich unterstützen? Zur Beantwortung dieser Frage wird über den Winter 24/25 eine quantitative Befragungen unter landwirtschaftlichen Betrieben in Bayern sowie Fachexperten durchgeführt. Diese Ergebnisse werden dann unteranderem in qualitativen Interviews mit innovativen Betrieben in Bayern und Expertinnen und Experten aus dem Agrarbereich diskutiert und ergänzt.
Mehr Informationen zu den Erhebungen hier.

Arbeitspaket 2 - Bedeutung des Betriebscoachings: Landwirtschaftliche Betriebe werden beim Aufbau neuer, innovativer Betriebszweige durch Gründercoaches und Fachexperten unterstützt. Dieser Prozess wird von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) wissenschaftlich begleitet, um die Rolle und Bedeutung des Betriebscoachings in der Gründungsphase zu analysieren und zu bewerten. Nach dem erfolgreichen Start der ersten acht Pilotbetriebe im Herbst 2023, konnten Mitte August 2024 bei einem zweiten Betriebsaufruf weitere 12 landwirtschaftliche Betriebe, die Neues wagen wollen, im Pilotprojekt aufgenommen werden.
Sie wollen wissen was die Betriebe planen? Dann klicken Sie hier.

Arbeitspaket 3 – Veranstaltungen zum Pilotprojekt: Die unterschiedlichen Veranstaltungen im Rahmen des Pilotprojektes dienen dazu, die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt zu präsentieren, den Dialog zu fördern und das Netzwerk zu stärken.

Arbeitspaket 4 – Ableitung von Handlungsempfehlungen: Ziel des Projektes ist es, Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des Coachingansatzes im Rahmen des Gründerzentrums abzuleiten.

Ziele im Pilotprojekt
Ziele und Arbeitspakete im Pilotprojekt.


Welchen Nutzen hat eine Projektteilnahme?

Die teilnehmenden Pilotbetriebe profitieren während der Projektlaufzeit bis Ende 2025 von einer umfassenden Begleitung durch einen Gründercoach von der Planung bis zur Umsetzung ihrer innovativen Geschäftsidee. Das einzelbetriebliche Coaching ist eine Form der Prozessbegleitung. Durch die Prozessbegleitung des Gründercoaches und unter Einbindung bestehender Beratungsstrukturen werden die Pilotbetriebe methodisch durch die Umsetzungsschritte begleitet. Zudem bieten regelmäßige Projekttreffen eine Gelegenheit zum Netzwerken mit gleichgesinnten Berufskolleginnen und Berufskollegen.


Wer ist am Projekt beteiligt?

Neben den 20 Pilotbetrieben sind sieben erfahrene Gründercoaches, Fachexpertinnen und Fachexperten sowie Beraterinnen und Berater der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten am Projekt beteiligt. Die Projektverantwortung liegt bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und wird vom NEU.LAND. Team des LfL Arbeitsbereiches Diversifizierung betreut. Dieses übernimmt auch die Vermittlung von Ansprechpartnern und notwendigen Kontakten. Gefördert wird das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.

Überblick über Projekt-Meilensteine

Projekt-Meilensteine AP2

Erstes Projekttreffen: Kennenlernen und Vernetzen

Das erste Projekttreffen fand im Februar bzw. im Oktober 2024 am LfL-Standort in Ruhstorf an der Rott statt. Hier trafen sich die Pilotbetriebe der ersten Runde aus ganz Bayern mit den Gründercoaches und dem NEU.LAND.-Team. Das Ziel des Treffens war das gegenseitige Kennenlernen und die Vernetzung der Gruppe in einer lockeren und offenen Atmosphäre, um die Weichen für den weiteren Projektverlauf zu stellen.

Pilotbetriebe ersten Runde, Gründercoaches und das NEU.LAND. Team bei dem ersten Projekttreffen im Februar 2024
Pilotbetriebe der ersten Runde, Gründercoaches und das NEU.LAND. Team bei dem ersten Projekttreffen im Februar 2024.

Pilotbetriebe zweite Runde, Gründercoaches und das NEU.LAND. Team bei dem ersten Projekttreffen im Oktober 2024
Pilotbetriebe zweite Runde, Gründercoaches und das NEU.LAND. Team bei dem ersten Projekttreffen im Oktober 2024


Am Vormittag erhielten die Pilotbetriebe zudem Einblicke in die Arbeit der Gründercoaches und konnten in ersten Gesprächen Ideen und Visionen für neue Betriebszweige austauschen. Am Nachmittag wurde in einem interaktiven Workshop an einem gemeinsamen Verständnis für Visionen, Ziele und Herausforderungen bei der Umsetzung neuer Ideen gearbeitet. Dabei konnten Synergien und Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Teilnehmenden identifiziert sowie erste Schritte für die jeweiligen Betriebe herausgearbeitet werden.

Zweites Projekttreffen: Marketing und Pitchen lernen

Beim zweiten Projekttreffen der ersten Runde im Oktober 2024 stand die Frage im Raum: Was hat sich seit dem letzten Treffen im Februar bei den andern alles getan? In der Update-Runde am Vormittag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Ereignisse und Entwicklungen der letzten Monate zu teilen und mit den anderen zu diskutieren. Denn gerade in Veränderungsprozessen ist es manchmal herausfordernd, den richtigen Weg für sich und den Betrieb zu finden, da dieser nie gradlinig verläuft. Die Betriebe konnten hier offen über die ersten Erfolge im Umsetzungsprozess ihrer Vorhaben, aber auch über Hindernisse und Hürden sprechen.

Gruppenbild Projekttreffen Nummer 2
Pilotbetriebe der ersten Runde, Gründercoaches und das NEU.LAND. Team bei dem zweiten Projekttreffen im Oktober 2024.

Am Nachmittag erhielten die Teilnehmenden zum einen Einblicke in das zielgruppenorientierte Marketing am Beispiel eines Pilotbetriebes. Zum anderen beschäftigten sie sich intensiv mit dem Thema Pitchen in der Landwirtschaft. Die Frage „Wie überzeuge ich in kurzer Zeit mit meiner Idee?“ wurde diskutiert, und es wurde deutlich, warum das Thema „Pitch“ nicht nur für Start-ups und Unternehmen wichtig ist, sondern auch in der Landwirtschaft eine große Rolle spielt. Denn auch in der Landwirtschaft kann ein gut strukturierter Pitch - also die Präsentation der eigenen Idee -entscheidend sein, um potenzielle Partner, Förderer oder Kunden von seiner neuen Geschäftsidee zu überzeugen und das eigene Projekt voranzutreiben.

Die praxisorientierten Einheiten stärkten das Selbstvertrauen der Betriebe, sich und ihre Ideen überzeugend zu präsentieren. Dies kann nicht nur für die Vernetzung im Projekt von Vorteil sein, sondern auch für zukünftige Kooperationen, Verhandlungsgespräche und in alltäglichen Gesprächen über die eigenen Projekte.

Gemeinsam zum Erfolg

Die Projekttreffen sind nicht nur für den Wissensaustausch wertvoll, sie stärken auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und schaffen Raum für die gemeinsame Vision einer innovativen und zukunftsorientierten Landwirtschaft. Die nächsten Projekttreffen werden die Pilotbetriebe weiterhin dabei unterstützen, ihre Ideen auszubauen und konkrete nächste Schritte zu gehen.